Haben Warhol, Haring oder Hockney die Kunst insgesamt besser gemacht? Niemand kann das mit Sicherheit sagen und vielleicht ist das der ganze Punkt. Aber wir sind uns ziemlich sicher, dass diese sie zweimal hinschauen lassen würden. Die Pop Art entstand Mitte der 1950er Jahre in New York und London und wurde bis Ende der 1960er Jahre zum dominierenden avantgardistischen Stil. Sie wird allgemein als Nachkomme des Dadaismus angesehen, da sie eine satirische Haltung gegenüber der etablierten Kunstwelt einnimmt, indem sie Bilder von der Straße, aus dem Supermarkt und den Massenmedien aneignet und sie als Kunst an sich präsentiert. Die Arbeiten zeichnen sich durch kühne Kompositionen alltäglicher Bilder aus – stark abhängig von der TV- und Filmkultur – mit lebendigen Farben. Sie hatte ein trendiges „Jetzt“-Gefühl, das die Grenze zwischen kommerzieller Kunst und bildender Kunst verwischte. In einer Zeit, in der der allwissende Kunstkritiker neue Kunst in seiner schriftlichen Meinung über die Vernissage von gestern machen oder brechen konnte, war die Verherrlichung von Suppendosen, Comics und Hamburgern zum Status der bildenden Kunst für das Establishment einfach schockierend. Aber das war das Besondere daran. Die Pop Art kümmerte sich einfach nicht um Kritiker. Künstler verstanden, dass Ruhm, Anerkennung und Geld erlangt werden konnten, unabhängig davon, was eine bissige Kritik über sie und ihre Arbeit sagen könnte. Und im Gegensatz zum Establishment der Kritiker und der erfahrenen Galeriebesucher sah der Rest der Welt etwas, das sie verstehen und mit dem sie sich identifizieren konnten. Die Revolution der Pop Art war die Demokratisierung der Kunst jenseits von hochnäsigen Galerien. Nun, haben Warhol, Haring oder Hockney die Kunst insgesamt besser gemacht? Niemand kann das mit Sicherheit sagen und vielleicht ist das der ganze Punkt. Aber 60 Jahre später ist ihr und anderer Popkünstler Einfluss in fast jedem Aspekt der modernen Gesellschaft leicht zu erkennen.