In den Annalen der Modegeschichte ist der französische Couturier Paul Poiret (1879-1944) bekannt dafür, Frauen von Korsetts zu befreien und Pantalons in ihre Garderobe einzuführen. Doch es sind Poirets bemerkenswerte Innovationen im Schnitt und in der Konstruktion von Kleidung, die umso bemerkenswerter sind, weil er nicht nähen konnte, die sein Vermächtnis sichern. Dieses wesentliche Buch ist das erste, das Poirets radikale Modernität aus verschiedenen Perspektiven untersucht. Essays von renommierten Wissenschaftlern beschreiben den historischen Kontext seiner Arbeit; ihre Beziehung zu den dominanten künstlerischen Diskursen des frühen 20. Jahrhunderts; seine Muse, Denise Poiret, und ihren Einfluss auf seine Arbeit; und seine Rolle im paradigmatischen Wandel zu einem neuen Ideal weiblicher Schönheit. Poirets Unternehmertum, seine Schaffung eines Ateliers, um seinen Einfluss über die Mode hinaus auf die "art de vivre" auszudehnen, und seine Beziehung zu den Werkstätten der Wiener Werkstätte werden ebenfalls diskutiert.